Die Apfelzeit ist da!
Informationen zur Mostannahme auf dem Apfelfest
Jahr für Jahr hängt er grün, gelb und rot an unseren Bäumen. Der Apfel ist die bedeutendste Obstart in Deutschland. Er ist symbolträchtig und hat eine lange Kulturgeschichte. Jeder hat seinen Lieblingsapfel, vielleicht sogar im eigenen Garten. Und genau der kann auf vielfältigste Weise verarbeitet werden, zum Beispiel zu frisch gepresstem Saft.
Wie bereits in den letzten beiden Jahren ermöglicht der Dorfverein Stuckenborstel e.V. zusammen mit dem Demeter-Gärtnerhof Sandhausen aus Delmenhorst die Vermostung von eigenen Äpfeln (und anderem Mostobst) zu eigenem naturtrüben Saft.
Und so funktioniert es:
- Während des Apfelfestes können Sie Ihr Obst in beliebigen Behältnissen anliefern. Wir füllen es noch vor Ort in betriebseigene Kisten der Mosterei um. Mindestmenge für die Obstanlieferung sind 50 kg. Wer weniger hat, kann Mostäpfel aus ökologischem Demeter-Anbau zum Auffüllen vor Ort zu einem Mostobstpreis kaufen. Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen hilfreich (bitte per E-Mail an apfelfest@stuckenborstel.de oder telefonisch unter 04264 – 3929018).
- Jede Lieferung bekommt einen „Laufzettel“. Sie bekommen davon eine Durchschrift, die Ihr Abholschein für den fertigen Saft ist. Die Bezahlung erfolgt noch auf dem Apfelfest an den Dorfverein Stuckenborstel.
- Wir bringen Ihre Äpfel in die Mosterei des Demeter-Betriebes Sandhausen. Die Abfüllung des Saftes erfolgt in sog. Einwegverpackungen „Bag in Boxes“ mit fünf Liter Inhalt. Der Saft ist nach Anbruch der Box ungekühlt bis zu drei Monate haltbar. Die aufwendige Pfandberechnung und Rückgabe von Pfandflaschen entfällt; die Boxes können platzsparend entsorgt werden.
- Der fertige Saft aus Ihren eigenen Äpfeln kann ca. zwei Wochen später (genauer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben) oder in Ausnahmefällen nach vorheriger Absprache auf dem Dorfplatz in Stuckenborstel abgeholt werden.
Saftherstellung:
Bevor Ihr Obst in die Rätzmühle kommt wird es gewaschen. In der Mühle werden die Äpfel zu Maische verarbeitet, die anschließend in einer Bandpresse unter hohem Druck gepresst wird. Unter dem Druck von 300 bar wird der Saft von der musigen Masse getrennt. Nachdem die Zentrifuge den Saft gereinigt hat, wird dieser auf 75 Grad erhitzt und anschließend in „Bag in Boxes“ verfüllt. Es werden keinerlei Konservierungsstoffe oder andere Zusätze hinzugefügt.
Obstqualität:
Grundsätzlich gilt: Je besser die Obstqualität, desto besser der Saft. Aber ob die Äpfel groß oder klein, ob es Pflück- oder Fallobst ist, spielt keine Rolle.
Ergiebigkeit:
Bei Äpfeln können Sie pro 100 kg mit ungefähr 60 Litern Apfelsaft rechnen. Das ist von Jahr zu Jahr aber durchaus verschieden und hängt natürlich von Ihrer Sorte und dem Reifegrad der Äpfel ab.
Haltbarkeit:
Der Saft wird nur durch kurzes Erhitzen haltbar gemacht, nichts wird hinzugefügt. Er ist dann mindestens ein Jahr haltbar. Nach dem Anbruch einer Box ist der Saft ungekühlt bis drei Monate haltbar.
Der Gärtnerhof Sandhausen, der im Bereich des einstigen Urstromtals der Weser im nördlichsten Teil von Delmenhorst liegt, verarbeitet seit 1997 Äpfel und anderes Obst zu Saft. Daneben ist der Demeter-Betrieb spezialisiert auf Feingemüse unter Glas, Salate, Kohlrabi, Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen und Mutterkuhhaltung. Als einer von wenigen Höfen bietet er die Herstellung von naturtrübem Saft aus den eigenen Äpfeln des Kunden an. Jeder bekommt den Saft zurück, der aus seinem Obst gepresst wird.
In den letzten beiden Jahren wurden auf dem Stuckenborsteler Apfelfest insgesamt fast 3.000 kg Mostobst angeliefert und zu Saft verarbeitet. Die größte einzelne Apfelsaftmenge, die eine Familie abholen konnte, umfasste 20 Beutel à fünf Liter Saft.
Wer keinen eigenen Obstgarten hat, braucht nicht traurig zu sein. Die Internetseite www.mundraub.org bietet eine Übersicht, wo verwaiste Obstbäume darauf warten, abgeerntet zu werden. Auch Eigentümer, die ihre Erträge der Allgemeinheit bereitwillig zur Verfügung stellen möchten, sind hier vermerkt. Es gilt aber: Bitte Rücksicht nehmen, denn auch den Tieren in der Umgebung soll ein Teil der Ernte überlassen werden. Mit der Beute kommen Sie dann einfach auf dem Stuckenborsteler Apfelfest vorbei, geben die Äpfel zum Mosten bei uns ab und kosten dann an der Saftbar schon einmal wie gut frisch gepresster Apfelsaft schmecken kann.