Mit Markus Tönnishoff an der Wassermühle

Der Journalist und Buchautor Markus Tönnishoff liest aus seinen Satirewerken. Foto: Katharina Jäger

Heimatverein organisiert Lesung mit Satiriker

Am vergangenen Sonntag Nachmittag ging es auf dem Mühlenvorplatz in Stuckenborstel geradezu bissig zu. Der Heimatverein hatte zu einer Lesung geladen, die es in sich hatte: Rund 20 literaturinteressierte Zuhörer lauschten dem Bremer Journalisten und Buchautoren Markus Tönnishoff, der eine Auswahl aus seinen Satirebänden mitbrachte und mit seinen Kurzgeschichten in eine Welt voller Ironie und Zynismus entführte. 

Seit 2015 schreibt der 55-Jährige eigene Bücher und geht damit auf Lesetour - die Lesung in Stuckenborstel war seine 34. Veranstaltung. Die Ideen scheinen dem Satiriker, der vom Vorsitzenden des Vereins Deutsche Sprache mit Karl Valentin verglichen wurde, offenbar nicht auszugehen. Themen finde er in allen Medien sowie im Alltag. „Ein beliebtes Thema ist: Du sitzt im Restaurant und wirst nicht bedient“, nennt Tönnishoff ein Beispiel. Dann kommt jemand neu rein und darf zuerst bestellen. „Das haben sicher schon viele erlebt.“ Um eben solche Momente festzuhalten, trage er stets ein Notizbuch mit sich. Diese Gedankengänge spinne er dann weiter.

Ironie und Zynismus schätze er auch im Alltag, sagt Tönnishoff. Satirische Vorbilder seien für ihn etwa Ephraim Kishon, Loriot, Axel Hacke und Hans Zippert. Wenn er an seinen neuen Werken schreibe, mache sich auch so manches Mal ein Grinsen im Gesicht breit. „Wenn man nicht über die eigenen Sachen lacht, können andere das vielleicht auch nicht“, sagt er. Satire selbst sei stets ein Ausdruck von Kritik. Klar: Man müsse seinen Stil auch mögen, allen werde das nie gefallen. Doch nur selten würden Besucher seiner Lesungen die Veranstaltung vorzeitig verlassen. 

Der Text enthält Auszüge aus einem Interview mit dem Mehrgenerationen-Haus in Brinkum aus November 2019.

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