Bau der Autobahn
Bereits im Sommer 1934 wurde in der Feldmark mit den Vermessungen für den Bau der Reichsautobahn begonnen. Vielen Bauern wurden dabei die Ländereien durchschnitten. Es kam zu Protesten und daher zu mehrfachen Abänderungen der Trassenführung, bevor die Bauarbeiten beginnen konnten. Das Haus des Landwirts Jäger, unmittelbar an der Südseite der Landesstraße gelegen, musste bei der Höherlegung (Überführung über die heutige L 168) abgebrochen werden.
Die Arbeiter waren zum großen Teil bisher Arbeitslose aus Bremen, aber auch die hiesigen Bauern bekamen etwas ab: Sie schafften ungeheure Mengen von Baumaterial mit ihren Gespannen von den umliegenden Bahnhöfen herbei, lieferten aber auch den benötigten Sand und waren froh, dass ihre Sandhügel auf diese Weise abgetragen wurden und sie hier nun Wiesen und Weiden anlegen konnten. Der Bedarf an Sand war riesig, so dass ein Bauer den vor seinem Hause liegenden Sandberg, den Grundberg, zum Abtragen kostenlos zur Verfügung stellte. Nördlich der Autobahn musste weiterer Sand ausgebaggert werden, wobei ein künstlicher See entstand, der erst „Wehrmeistersee“ hieß nach dem Baurat Karl Wehrmeister und später den Namen „Grundbergsee“ erhielt. Heute ist er zusammen mit Tankstelle, Restaurant und Parkplatz ein wichtiger Punkt an der Autobahn A1 Hamburg – Bremen.
Am 25. Juli 1936 wurde die Reichsautobahn fertig gestellt und die 44 km lange Teilstrecke von Oyten bis Sittensen eingeweiht. Jetzt war die Autobahn für den allgemeinen Verkehr frei. Leider konnte man sie von Stuckenborstel aus zwei Jahre lang nicht benutzen, da die Auffahrt noch nicht fertig war. Sie wurde erst Ende November 1938 fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.