Köthner, Anbauern und Neubauern
Der größte Hof des Dorfes mit ausgedehnten Ländereien war einmal das Adelige Gut Stuckenborstel, das in seiner langen Geschichte viele Male die Besitzer wechselte. Das jetzige Herrenhaus wurde 1631 von Burchhard von Clüver errichtet. Lange Zeit gab es in Stuckenborstel neben dem Adeligen Gut und der Wassermühle an der Wieste nur sechs Feuerstellen. Diese Feuerstellen waren die kleinen Häuser der sechs Köthner, der ersten Bauern, die sich in Stuckenborstel ansiedelten. Sie waren am Gut bemeiert und mussten jährlich vier Thaler zahlen und zwei Mal in der Woche für den Gutsherrn arbeiten. Außerdem mussten sie mit auf dem Gut helfen, wenn dort gebacken, gebraut und gewaschen wurde. Jeden Sonntag mussten sich die Köthner der Reihe nach ablösen und den Gutsherrn mit Familie mit der Kutsche zur Kirche nach Sottrum fahren. Für die Fahrt gab es jedoch keinen Lohn, sondern nur etwas zu essen. (Auszug aus einem Vertrag von 1730). Wurde vom Gutsherren Land verkauft, so bekamen dann gleich alle sechs Köthner Land.
Die Häuser der Köthner standen alle an der Wieste, also südlich der heutigen Landesstraße 168. Noch heute liegen die Wiesen der Köthner nördlich der L 168 in Richtung Ottersberg und am Schnepfenbruchweg (parallel zur Autobahn / Eisenbahn) nebeneinander.
Die Bauern, die sich hier später ansiedelten, waren die Anbauern. Dann folgten die Neubauern. An letztere erinnert heute noch die Straße "Neubauer Heide", die die Mühlenstraße kreuzt.