Station 1 - Wassermühle

Station 1 - Wassermühle

Die Wassermühle gehörte ursprünglich den Besitzern des Herrenhauses, dem „Adeligen Gute“, und wurde erst 1790 für 1.100 Thaler in Gold von der Witwe Adelheid Anna Maria von Frese (geb. von Greifencranz) an den Müller Diedrich Brettmann aus Blender verkauft. Der Original-Kaufvertrag liegt im Staatsarchiv in Aurich.

Jahrzehnte hindurch wurde sie angetrieben durch ein unterschlächtiges Wasserrad (das Wasser wird von unten gegen die Schaufeln geleitet), ehe man 1866 zusätzlich eine Dampfmaschine aufstellte. Bei den Restaurationsarbeiten vor einigen Jahren wurde der Antrieb über das Wasserrad wieder funktionsfähig gemacht. Bis 1920 war mit der Mühle außerdem ein Sägewerk verbunden, dessen Betrieb jedoch mit Anschluss an den elektrischen Strom eingestellt wurde.

Die Mühle selbst ist seit 1950 stillgelegt, doch immer mehr Mitbürger empfanden es bedauerlich, dass dieses schöne alte Bauwerk mit seiner noch guterhaltenen Mühlentechnik einfach so herumstand. Im Jahre 1986 war es endlich so weit. Unter der Führung von Müllermeister Gerhard Brettmann und der Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr Stuckenborstel, dem Technischen Hilfswerk (THW) und vielen Stuckenborsteler Bürgern wurde das Dach ausgebessert, die alte durchgebrochene Welle ersetzt und von der Firma Brüns aus Reeßum ein neues Wasserrad gebaut. 1989 kaufte die Gemeinde Sottrum die Mühle von Müllermeister Gerhard Brettmann. Ein Jahr später wäre sie 200 Jahre im Brettmannschen Familienbesitz gewesen. Am 26. März 1991 bildete sich im Heimatverein die Gruppe „Förderkreis Wassermühle Stuckenborstel im Heimatverein Sottrum“. Sie nahm weitere Restaurierungsarbeiten vor und am 23. Mai 1994 wurde die wiederhergestellte Mühle feierlich eingeweiht.

Sie ist heute die einzige noch erhaltene von ehemals fünf Wassermühlen an der Wieste. Die anderen vier standen in Mulmshorn, Clüversborstel, Sottrum und Barkhof (einstelliger Hof). In der Mühle befindet sich ein Mühlenmuseum.

Die Wassermühle gehört zur Niedersächsischen Mühlenstraße und ist zudem Teil der Mühlenroute.

 

Eintrag eines Mühlenbesuchers im Internet:
"Die Wassermühle von Stuckenborstel ist eines dieser Kleinode. Sie liegt gerade einmal 500 Meter von der Autobahnausfahrt gleichen Namens entfernt an einem Waldrand, die Zufahrt ist sogar ausgeschildert, und ist ein wunderbares Beispiel alter norddeutscher Mühlenarchitektur. Fachwerk mit schwarzen Balken, hellrot verwitterte Ziegel, schön unregelmäßig in Form und Farbe, geben zusammen hervorragend intensive Kontrast im Sonnenschein, aber vor allem das Zusammenspiel mit der saftigen Weide am anderen Ufer, dem aufgestauten langgezogenen Mühlenteich und das rauschende Wehr mit seiner alten Holzbrücke machen ein phantastische Idylle aus, die den Geist im Nu erholen lässt. Ich stand lange auf dem Steg und am Ufer, blickte in die Wasserstrudel und aufs alte Rad, die endlosen Reflexíonen im Wasser, so still auf der einen, so bewegt auf der anderen Seite zu diesem Schatz im Wald werde ich noch oft zurück kehren  und vielleicht kann man dann auch einmal in den Genuß der Mühlenführung kommen, die die Gemeinde hier regelmäßig anbietet."

 

Öffnungszeiten und Besichtigung
Besichtigung am Deutschen Mühlentag (2. Pfingsttag), am Tag des deutschen Denkmals (2. Sonntag im September), während des Stuckenborsteler Apfelfestes (1. Sonntag im Oktober) und nach vorheriger telefonischer Absprache. 

Adresse
Wassermühle Stuckenborstel
Mühlenstraße 26
27367 Stuckenborstel

Ansprechpartner
Herr Hans-Richard Buthmann
Tel.: 0 42 64 / 17 86

 

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