Station 9 - Herrenhaus
Der größte Hof des Dorfes mit ausgedehnten Ländereien war einmal das Adelige Gut Stuckenborstel; das jetzige Herrenhaus wurde 1631 von Burchhard von Clüver errichtet. Es steht auf der sog. Insel, die sich östlich von der Wassermühle befindet. Nach mehreren Besitzerwechseln, die häufig mit einer Verringerung der Ländereien verbunden waren, gelangte das Gut 2008 in das Eigentum seines heutigen Besitzers. Der Vorbesitzer baute das Herrenhaus zwischen 1979 und 1981 ein drittes Mal um. Da das Haus unter Denkmalschutz steht, durften nur Veränderungen im Hause und nicht an der Außenfront vorgenommen werden. Der erste Umbau erfolgte bereits 1732, der zweite im Jahre 1914.
Das gesamte Land in und um Stuckenborstel gehörte zum Gut, auch die Fisch-, Wasser- und Staurechte. Es waren bis 1875 insgesamt 61ha, 23ar und 93m2. In früheren Zeiten mussten die Köthner dem Adeligen Gut entsprechende Abgaben leisten. Im Kaufvertrag von 1730 waren sie verpflichtet, u.a. zweimal in der Woche für den Gutsherrn zu arbeiten und sich sonntags der Reihe nach abzulösen, um ihn mit seiner Familie in einer Kutsche nach Sottrum zur Kirche zu fahren. Hierfür bekamen sie anschließend ein warmes Essen. Wurde auf dem Gut gebacken, gebraut oder gewaschen, so mussten sie auch dabei helfen, bekamen hierfür aber ebenfalls zu essen.